Freitag, 5. Februar 2021

Qualzucht 6 - Zuchtformen und "'Qualzucht"

 Der folgende Beitrag gibt den etwas geänderten Inhalt eines Artikels in der "kleintiernews", 57. Ausgabe, April 2020 wieder. Wer an dem Originalartikel interessiert ist, kann die Einzelausgabe der Zeitschrift "kleintiernews" hier bestellen: https://www.kleintiernews.com/einzelzeitschriften/

Zuchtformen und „Qualzucht". Kritische Beleuchtung des TVT Merkblattes Nr. 157
Einleitung
Die „Sachverständigengruppe Tierschutz und Heimtierzucht“ veröffentlichte 2005 ein Gutachten zu §11b des Tierschutzgesetzes (TierSchG, 2019), welches das Thema „Qualzucht“ behandelte (BMEL, 2005). In Punkt 1.3.4 wurden dafür die Begrifflichkeiten „Züchten/Züchter“ definiert: „Unter Züchten im Sinne von § 11b versteht man die geplante Verpaarung von Tieren. Dabei kann es vorsätzlich oder fahrlässig zu einem Verstoß gegen § 11b kommen. Züchter sind natürliche Personen (Halter und/oder Besitzer der Zuchttiere). Sie tragen Verantwortung für das Zuchtresultat. Verbände, Vereine etc. sind im Sinne des § 11b mitverantwortlich, sofern sie Zuchtziele festlegen und Zuchttiere bewerten.“. Wenn sich also zwei Personen mit dem Zweck verabreden, zwei Kaninchen zu verpaaren und dieses gelingt, haben sie „gezüchtet“. Das „Zuchtresultat“, wären demgemäß „Zuchttiere“. Die zwei Personen sind durch die geplante Verpaarung zu „Züchtern“ geworden. Der Duden, 2006 versteht unter „züchten“ dagegen das: „aufziehen, besonders mit dem Ziel, durch Auswahl, Kreuzung, Paarung bestimmter Vertreter von Arten oder Rassen mit Vertretern, die andere, besondere, erwünschte Merkmale u. Eigenschaften haben, eine Verbesserung zu erreichen“.

Innerhalb der „Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung“ (BLE), die u. a. für das BMEL tätig ist, findet sich die "Zentrale Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland“ (TGRDEU). Diese erfasst und dokumentiert Zuchttierbestände seit 1997. Diese Daten bilden die Grundlage für die Beurteilung der Entwicklung der tiergenetischen Ressourcen in Deutschland. Der Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen stellt unter Berücksichtigung dieser Zahlen den Gefährdungsstatus der einheimischen Nutztierrassen fest. Die Einordnung in die verschiedenen Kategorien der Gefährdung wird regelmäßig als Rote Liste der einheimischen Nutztierrassen in Deutschland veröffentlicht und orientiert sich an der Anzahl der Zuchttiere und Züchter. In dieser Liste werden Tiere geführt, die in Deutschland bereits vor 1945 gezüchtet wurden. Sie enthält z. B. auch „stark gefährdete Rassen“ wie Englische Widder (nach deutschem Standard, 2018) und Meißner Widder sowie das Hermelinkaninchen, welches z. Z. als nicht gefährdet gilt, aber unter Beobachtung steht (TGRDEU, 2019). Im Rahmen der Erfassung wurden als Top 10 die in der folgenden Tabelle aufgeführten Tierzahlen gemeldet.

Tabelle 1: Tierzahlen (Rammler, Häsinnen und Jungtiere) der zehn häufigsten Nutztierrassen von Kaninchen, die im Jahr 2018 in der Roten Liste der TGRDEU erfasst wurden (unveröffentlichte Daten, Stand 19.06.2019)


Im September 2019 veröffentlichte die „Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz“ (TVT) ein Merkblatt für Kaninchen, die als Heimtiere gehalten werden. Gelten soll es für Tiere, die maximal 3 Kilogramm wiegen. Unter dem Punkt „Weitere Tierschutzaspekte“ wird u. a. folgendes formuliert: „Durch die Zucht auf möglichst niedliches Aussehen (Minizwerge: wiegen unter 1000 g, Tiere mit extrem rundem Kopf und kurzen Ohren) kommt es u.a. häufig zu Zahnfehlstellungen, welche ausschließlich tierärztlich versorgt werden müssen. Weitere tierschutzrelevante Zuchtformen sind unter anderem Widder-Kaninchen (hohe Neigung zu Ohrentzündungen), …“. 

Minizwerge“ sind in der Rassekaninchenzucht nicht vertreten (Rassestandards, Stand 2018). Widderkaninchen wurden in der Roten Liste der TGRDEU, 2019 mit insgesamt 119.064 Tieren erfasst, was ca. 17% aller Tiere verschiedener Rassen in dieser Liste entspricht (n=693.671). Das heißt, die TVT sieht Kaninchenrassen im Zusammenhang mit „Qualzucht“ als tierschutzrelevant an, die als gefährdete Nutztierrassen in der Roten Liste des BLE geführt werden.  

Die „Qualzucht“ wird im Tierschutzgesetz, §11b mit den folgenden Formulierungen beschrieben:

„(1) Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten oder durch biotechnische Maßnahmen zu verändern, soweit im Falle der Züchtung züchterische Erkenntnisse oder im Falle der Veränderung Erkenntnisse, die Veränderungen durch biotechnische Maßnahmen betreffen, erwarten lassen, dass als Folge der Zucht oder Veränderung
1. bei der Nachzucht, den biotechnisch veränderten Tieren selbst oder deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten oder
2. bei den Nachkommen
a) mit Leiden verbundene erblich bedingte Verhaltensstörungen auftreten,
b) jeder artgemäße Kontakt mit Artgenossen bei ihnen selbst oder einem Artgenossen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führt oder
c) die Haltung nur unter Schmerzen oder vermeidbaren Leiden möglich ist oder zu Schäden führt.“

In diesem Beitrag soll auf die aktuelle Empfehlung der TVT, 2019, insbesondere die „Tierschutzaspekte, eingegangen werden. Es werden keine klinischen Aspekte von Zahn- und Ohrerkrankungen betrachtet, sondern deren jeweilige, behaupteten Zusammenhänge mit „Zuchtformen“ von Kaninchen. Beschränkt wird sich dabei auf die „Zwergformen“ und „Widderkaninchen“, weil hier eigene Erfahrungen vorliegen.

Allgemeines
In dem erwähnten Sachverständigengutachten wird in Bezug auf genetische Defekte als mögliches Zuchtergebnis häufig das Standardwerk von Rudolph & Kalinowski, „Das Hauskaninchen“ als Quelle angeführt. Aus der 2. Auflage, 1984 seien hier beispielhaft einige aufgeführt: 

  • "Zwergwuchs „Klinische Symptome: Nanasomie (proportionaler Zwergwuchs) der normalen Körpergröße, letal bei Homozygotie. Bei Heterozygotie: geringe Verkleinerung der Körper- und Ohrengröße, keine Einflüsse auf Vitalität. Bei Hermelinkaninchen aufgetreten. Genetik: Semidominante letale Mutatation, (DW/Dw) oder (nan/nan).“
  • Brachygnathia  superior „(Mandibuläre Prognathie) Klinische Symptome: Verkürzung des Oberkiefers, Anomalie der Schneidezähne; gestörte Proportionen zwischen Ober- und Unterkiefer; Überstand der unteren über die oberen Schneidezähne (anomale Okklusion), Abnutzung der nachwachsenden Schneidezähne unzureichend oder unmöglich; zunehmend erschwerte Futteraufnahme, Verhungern der Tiere. Ausprägung des Defekts bereits mit 6 Wochen möglich, aber auch in späterem Alter. Beobachtet bei Weißen Neuseeländern, Dänischer Landrasse, Japaner-Kaninchen u. a. Genetik: Autosomal-rezessive Vererbung mit unvollständiger Penetranz und Expressivität (mp/mp) oder polygener Erbgang.“
  • Tremor Klinische Symptome: Schüttellähmung, erste Merkmale bis zum 14. Lebenstag. Verläuft in 3 Phasen:
    • alle Stufen bis zu grober Zitterbewegung des Körpers; durch akustische Reize verstärkte Schüttelbewegung
    • zusätzlich schlaffe Lähmung an Hinterextremitäten, im 2. Lebensmonat beginnend; verminderte Nahrungsaufnahme, körperlicher Verfall
    • völlige Paralyse; Tod durch Entkräftung. Rammler steril (verminderte Spermiogenese), Häsinnen fruchtbar. Beim Widderkaninchen aufgetreten. Genetik: Autosomal-rezessiver Erbgang (tr/tr).

Zusätzlich wurde zu genetischen Defekten von Kaninchen folgendes angemerkt: „In der auf Fleischproduktion gerichteten Kaninchenzucht sind genetisch bedingte Defekte dagegen meist unerwünscht. Wertvolle Vatertiere sollten möglichst keine Anlagenträger für Defekte sein, die die Vitalität beeinflussen. Eine von allen genetisch bedingten Defekten freie Population ist jedoch eine Illusion, da die im Regelfall immer vorhandenen Anlagen im homozygoten Zustand - der bei ungünstiger Paarungskonstellation eintritt - Merkmalsträger entstehen lassen.“ (Rudolph & Kalinowski, 1984)

Den, bei Widderkaninchen, aufgetreten Fall von „Tremor“ bzw. „Schüttellähmung“ wie auch die Suche nach dem Verursacher beschrieb Hans Nachtsheim 1949 in der zweiten Auflage des Buches „Vom Wildtier zum Haustier“. Die Schwierigkeit bei der damaligen Suche nach dem „schuldigen“ Tier lag darin, dass es sich dabei um ein rezessives (verdecktes) Erbmerkmal handelt. Wenn das Partnertier des Trägers gesund ist, erkrankt kein Tier der nächsten Generation daran, aber die Hälfte der Nachkommen trägt dieses Merkmal in ihrem Erbgut. Als Ausgangspunkt der Krankheit wurde seinerzeit schließlich der Rammler eines Züchters in Brandenburg identifiziert.

Während z. B. in der Forschung mit Kaninchen als Versuchstieren bewusst Linien mit Gendefekten gezüchtet wurden, um das Entstehen und die Übertragung von Krankheiten zu untersuchen, wurde und wird in der organisierten Rassekaninchenzucht alles dafür getan, Gendefekte aus der Zucht auszuschließen. Zu diesem Zweck werden Abstammungen in „Herdbüchern“ dokumentiert. Kein Rassekaninchenzüchter hat ein Interesse daran, seine Plätze mit kranken Tieren zu belegen oder solche weiterzugeben.

Das Problem bei dem Versuch, Qualzuchten zu unterbinden, liegt in der Definition der „Sachverständigenkommission“ (siehe Einleitung). Demgemäß ist jeder, der eine Verpaarung von Kaninchen plant (und durchführt) ein Züchter. Die Elterntiere sowie deren Nachwuchs bzw. das Zuchtresultat sind demzufolge „Zuchttiere“. Gemäß der Definition ist die Herkunft und Abstammung der Tiere unerheblich – sie können aus Tierschutz- und Hobbyhaltungen wie auch aus Zoomärkten stammen. Es wird also kein Unterschied gemacht zwischen einer „geplanten“ Vermehrung oder einer gezielten Zucht, wie sie im Rahmen der vom ZDRK ausgewiesenen Zuchtziele mit einer Dokumentation der Abstammung von Tieren stattfindet.

Eine (sehr) kurze Geschichte der Haustierwerdung und Zucht
Mit der Entnahme des Wildkaninchens aus der Natur ergaben sich Veränderungen des Phänotyps, welche schlicht unter anderem darauf beruhten, dass es keinem Feinddruck mehr ausgesetzt war. Weniger Bewegung und die nötige Aufmerksamkeit sowie alternative Ernährungsweisen führten zu einer Reihe messbarer Unterschiede im Vergleich zum Wildkaninchen. Arbeiten darüber existieren z. B. von Müller, 2019 und Fischer, 1973. Von Herre & Röhrs, 1990 wurden diese, neben anderen Hautieren, zusammengefasst.

Tabelle 2: Veränderungen verschiedener Organe von Hauskaninchen im Vergleich zu Wildkaninchen, aus Herre und Röhrs, 1990


Veränderungen der Schädelanatomie und somit weiterer Faktoren wurden von verschiedenen Autoren allein schon dadurch als gegeben formuliert, dass Hauskaninchen im Gegensatz zu ihren wilden Verwandten keinem Feinddruck mehr ausgesetzt sind und das z. B. durch die Verringerung der Masse des Gehirns, welches die Sinnesreize der feindlichen Umgebung zu verarbeiten hat, auch eine Veränderung der Schädelanatomie gegeben ist.  

Anatomische Beschreibung mit Zeichnungen der Unterschiede des Schädels wie auch der Gehörgänge zwischen Wildkaninchen und „grossen hängeohrigen Kaninchen“ finden sich z. B. in einem Werk von Charles Darwin, welches 1868 in Deutschland unter dem Titel „Das Variieren der Thiere und Pflanzen im Zustande der Domestication“ erschien. 

Bild 1: Darstellungen eines "großen hängeohrigen Kaninchens" aus Darwin, 1868

Das heißt, die Zucht dieser Tiere muss schon früherer begonnen haben. Nach dem Deutsch-Französischem Krieg 1870-1871 gelangten Widderkaninchen aus Frankreich mit heimkehrenden Soldaten nach Deutschland und wurden hier weitergezüchtet. 1968 wurde das Widderkaninchen in der BRD als Standard anerkannt und 1980 in der DDR. Karl Friedrich Dorn, 1975 sah die „Schlappohren“ der Widderkaninchen als Ergebnis der Domestikation, ähnlich wie bei verschiedenen Hunden, Schafen, Ziegen und Schweinen und als ein Ergebnis der Auslese durch den Züchter, welches nicht auf Mutation beruht. Beeinflussen lässt sich die Ohrlänge z. B. durch die Temperatur. In historischen Büchern sucht man vergeblich nach Hinweisen darauf, dass „hängeohrige“ und „kurz- bzw. rundköpfige“ Kaninchen besonders anfällig für Krankheiten wären. Zahnfehler spielten in allen Quellen so gut wie keine Rolle und parasitäre Erkrankungen wir z. B. die „Ohrräude“ wurden allgemein für alle Rassen abgehandelt, so beispielsweise von Mahlich, 1903; Schneider, 1911; Felden, 1921 und Joppich, 1946.

Neben der eigenständigen Art des nordamerikanischen Zwergkaninchens (Brachylagus idahoensis), existiert eine Zwergform des Europäischen Wildkaninchens auf der Insel Porto Santo. Diese Tiere wiegen nur etwa 700 g und stammen von einer Häsin mit ihrem Nachwuchs ab, die um 1418/19 auf der Insel ausgesetzt wurden (Darwin, 1868). Das Hermelinkaninchen als Beispiel für eine kleinwüchsige Zuchtrasse wurde erstmals 1884 auf einer Ausstellung in England gezeigt. Bis nach 1920 wurden Hermelinkaninchen aus England nach Deutschland importiert. Die reine deutsche Zucht des Blauaugenhermelins wurde 1919 erstmals in Leipzig ausgestellt. Der Rassestandard für das Hermelinkaninchen gibt ein Gewicht von 1,0-1,5 kg vor (Rassestandard 2018). Im Vergleich dazu beträgt das durchschnittliche Gewicht von Wildkaninchen in Deutschland 1,55 kg. Spanische Wildkaninchen der Unterart Oryctolagus Cuniculus algirus sind dagegen deutlich kleiner als ihre deutschen Artgenossen. Ferreira et al, 2016 ermittelten für zwei verschiedene Regionen Durchschnittsgewichte von 1043 g (Oryctolagus cuniculus algirus) bzw. 1234 g (Oryctolagus cuniculus cuniculus).

Bild 2: Blau: Normalverteilung für die Gewichte von Europäischen Wildkaninchen in Deutschland, nach Daten aus Kaetzke et al., 2003; Orange: Gewichtsverteilung von Oryctolagus cuniculus algirus (O. c. algirus) in Spanien, Ferreira et al, 2016; Grün: Gewicht von Hermelinkaninchen gemäß ZDRK-Standard, 2018, Abweichungen ergeben den Ausschluss von der Bewertung; Grün gestrichelte Linie: Idealgewicht von Hermelinkaninchen, Abweichung davon innerhalb des grünen Bereich ergeben Punktabzug in der Bewertung

 
Neben dem Porto-Santo-Kaninchen gibt es auch spanische Wildkaninchen, die einer natürlichen Zwergform entsprechen und ein Gewicht von 1000 g unterschreiten, welches die TVT für Hauskaninchen als Merkmal einer Qualzucht ansieht.

Prof. Dr. Rudolph, dessen eingangs erwähntes Werk von der „Sachverständigenkommission“ 2005 zitiert wurde, ging 1997 in einem Artikel noch einmal etwas ausführlicher auf die Zucht von Zwergkaninchen ein. Dieser wurde, trotz der fachlichen Tiefe, in dem Gutachten nicht erwähnt. Aus der Zusammenfassung zitiert: „Faßt man die Darlegungen zusammen, so ist nachdrücklich festzustellen, daß die Zucht von Zwergkaninchen dem Tierschutz nicht zuwiderläuft. Sie ist auch nicht als Qualzucht einzustufen. […] Es ist zwischen Verzwergung (Ergebnis der Selektion) und den Zwergen (Einfluß eines Gens für Zwergwuchs) zu unterscheiden, und oft genug kommen beide Einflüsse in einem Tier zusammen, Die Wirkung von Letalfaktoren läßt sich durch sinnvolle Anpaarung der Genotypen ausschließen. Eine Kopplung zwischen dem Dw-Gen mit Genen, die Defekte hervorrufen (z. B. Zahn- oder Kieferanomalien}, ist nach heutigem Erkenntnisstand nicht gegeben. Genetische Defekte häufen sich besonders bei Inzucht. Es empfiehlt sich deshalb eine Zusammenarbeit mehrerer Züchter, um Linien aufzubauen und die Vorteile eines größeren, gemeinsam zu lenkenden Zuchttierbestandes, bei dem die Tiere im persönlichen Besitz bleiben, für ausreichende Fruchtbarkeit und Verbesserung der Gesundheit (Hybrideffekt durch Linienkreuzung) zu nutzen. Und künftig mögen die Kaninchenzüchtern bei Sendungen oder Beiträgen der Medien folgenschwere „Verwechslungen“ von wissenschaftlichen Tatbeständen, die sich dann daraus herleitenden irrigen Schlußfolgerungen sowie das verschwommene fachliche Gefasel mancher Kritikaster erspart bleiben.“.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass bei der Erstellung des Gutachtens der BMEL-Sachverständigengruppe in Hinblick auf genetische Defekte zwar auf das Wissen eines ausgewiesenen Experten zurückgegriffen, dessen Einwände in Bezug auf Zwergkaninchen im Zusammenhang mit „Qualzucht“ jedoch ignoriert wurden.

Bild 3: Zuchtformen des Kaninchens im Vergleich zu Wildkaninchen (Jung- und Alttier)

 
Literaturbetrachtungen
Um das „Leiden“ von Kaninchen auf Grund von Erkrankungen beurteilen zu können, benötigt man erst einmal die Kenntnis darüber, von welchen Krankheiten Kaninchen überhaupt betroffen sein können und welche davon wichtige Rollen spielen. Eine Zusammenfassung verschiedener Untersuchungsergebnisse lieferte Langenecker et al, 2009. In der folgenden Tabelle sind Vorstellungsgründe und Diagnosen nach ihrer Häufigkeit aufgeführt, wie sie in verschiedenen Untersuchungen festgestellt wurden. Ergänzt wurde sie mit Ergebnissen einer Arbeit von Mullan und Main, 2006.

Tabelle 3: Die häufigsten Vorstellungsgründe und Diagnosen für Kaninchen in der tierärztlichen Praxis, nach Langenecker et al., 2009; zusätzliche Daten aus Mullan & Main, 2006 

 
Zur relativ hohen Zahl an Zahnerkrankungen in der eigenen Studie von Langenecker, 2009 wurde festgestellt, dass dies ein Hinweis darauf sein könnte „dass in neuerer Zeit die Zucht von Zwergformen, die bekanntlich mit Zahnfehlstellung einhergeht, das Auftreten von Zahnerkrankungen gefördert hat. Dem steht jedoch die Beobachtung entgegen, dass das mediane Alter unserer Kaninchenpatienten über 3 Jahren lag, was nicht für eine angeborene, sondern für eine erworbene Zahnerkrankung spricht.“. Es ist nicht bekannt, dass es in „neuerer Zeit“ in der Rassekaninchenzucht Bestrebungen gegeben hätte, Zwergformen zu züchten, deren Ergebnis Zahnfehlstellungen liefern. Es ist auch bis heute nicht erwiesen, dass Zwergformen von Kaninchen zwangsläufig mit Zahnfehlstellungen einhergehen. Allerdings muss hier zwischen der Vermehrung von Tieren und einer Rassekaninchenzucht unterschieden werden.

Bei einer Zitierung in dem Artikel von Langenecker handelt es sich um eine Dissertation von Rheker, 2001, in der Vorstellungsgründe für Kaninchen an der TIHO Hannover über einen Zeitraum von 10 Jahren erfasst wurden (1990-1999). In dem folgenden Diagramm wurden aus der Dissertation von Rheker, 2001 die Vorstellungsgründe Zahnhaken, Abszesse, Sonstige Zahnerkrankungen, Zahnanomalie sowie Zahnstein zusammengefasst und über der Gesamtanzahl der Patienten des jeweiligen Jahres dargestellt. In 1995 und 1998 gab es auffällig wenig Patienten mit dem Vorstellungsgrund „Zähne/Gebiss“, weshalb das Bestimmtheitsmaß auch nur R2=0,54 beträgt. Ohne die beiden Jahre würde es bei R2=0,86 liegen. Das heißt, dass die relativ hohe Zahl an Zahnerkrankungen im betrachteten Zeitraum schlicht durch die höhere Zahl an Patienten zu erklären ist.

Bild 4: Anzahl von Kaninchen mit dem Vorstellungsgrund „Zähne/Gebiss“ in der Klinik für kleine Heimtiere an der Tierärztlichen Hochschule Hannover über den Zeitraum von 1990-1999, nach Daten aus Rheker, 2001


Betrachtet man den prozentualen Anteil der Zahnerkrankungen in der Arbeit von Rheker, 2001 pro Jahr, zeigt sich, dass dieser im Untersuchungszeitraum sogar leicht abgenommen hat.

Bild 5: Prozentualer Anteil des Vorstellungsgrundes „Zähne/Gebiss“ am Gesamtanteil der Patienten eines jeweiligen Jahres an der Tierärztlichen Hochschule Hannover über den Zeitraum von 1990-1999, nach Daten aus Rheker, 2001

Andere Arbeiten, die sich mit Erkrankungen von Kaninchen in Zeiträumen beschäftigen, geben nur Gesamtzahlen an, so dass die Ableitung einer Entwicklung nicht möglich ist.

Interessant an den zitierten Arbeiten von Langenecker, 2009 und Rheker, 2001 ist der Fakt, dass jeweils alle Vorstellungsründe eines jeweiligen Jahres erfasst wurden. Das heißt, die Statistiken enthielten auch Tiere, die nicht unbedingt krank waren, sondern aus prophylaktischen Untersuchungsgründen oder Pflegegründen vorgestellt wurden (Impfungen, Kastrationen, Krallenpflege usw.).

Korn, 2016 vermutete aus Ergebnissen ihrer Arbeit, dass in der täglichen tierärztlichen Praxis möglicherweise der Eindruck entsteht, dass Zahn- und Kieferprobleme vorwiegend ein Problem von Zwergrassen seien, weil diese häufiger als Heimtiere gehalten werden als große Rassen. In ihrer eigenen Arbeit konnte eine Rassedisposition nicht ermittelt werden.

Die Daten von Mullan und Main, 2006 entstammen nicht einem vorselektierten Patientengut, sondern wurden direkt vor Ort in den jeweiligen Haltungen erhoben. Diese Vorgehensweise ist deshalb interessant, weil bei dieser Gelegenheit auch die jeweilige Haltungsform und Fütterung mit in die Untersuchung einbezogen werden können, da sie, neben der Rasse, die wichtigsten Faktoren für die Tiergesundheit darstellen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in einer Reihe von Untersuchungen zu Krankheitsgründen Zahnerkrankungen als vorrangig ermittelt wurden, während Ohrerkrankungen allgemein und Otitis im speziellen so gut wie keine Rolle spielten.

Zähne
Ein wichtiges Argument in Bezug auf „Qualzuchten“ ist die behauptete Prädisposition von kurzen (stumpfnasigen) oder runden Köpfen von Zwergkaninchenrassen. Einen Beleg dafür konnte ich bisher nicht finden – die Zitierungen in Fachartikeln führten immer nur zu Artikeln mit der gleichen Behauptung, aber keinen Beleg dafür. Dagegen lassen sich aber mehrere Arbeiten finden, die diese Behauptung nicht bestätigen konnten.
 
In Bezug auf eine Prädisposition von kurz- und/oder rundköpfigen Kaninchenrassen stellte z. B. Glöckner, 2002 als ein Ergebnis im Rahmen ihrer Dissertation fest: „Die Vermutung, dass rundere Kopfformen, wie sie bei Zwerg- und Widderkaninchen rassetypisch sind, als Prädisposition für Zahn- und Kiefererkrankungen anzusehen sind […] kann damit vorliegend nicht bestätigt werden.“.

Als ein zweites Beispiel mag der Vergleich in der Thesis von Frances Harcourt-Brown 2006 dienen, in der das Auftreten von Zahnanomalien bei Zwergkaninchen (Zwergwidder und NHD) mit „normalen“ Kaninchen verglichen wurden. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass es keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Rassen gab.

Mullan & Main, 2006 wichen für eine Untersuchung zum Gesundheitszustand von Heimkaninchen von der bekannten Prozedur der Auswahl von Tieren aus einem Patientenstamm ab. Sie suchten 46 Halter verschiedener Kaninchenrassen auf, um sie anhand eines Fragebogens zu interviewen und bei der Gelegenheit insgesamt 102 Tiere zu untersuchen. Es waren 12 Rassen bzw. Mischlinge vertreten, am häufigsten Kleinwidder (37%), Widder-Hybride (17%) und Mini Lop (10%). Statistisch ausgewertet wurden u. a. Korrelationen zwischen Futter, Rasse sowie Alter und dem Auftreten von Zahnerkrankungen. Diese konnten nur für verschiedene Futtermittel und das Lebensalter festgestellt werden. Ohrerkrankungen (4%) spielten, bis auf Verletzungen, keine Rolle.
 
In einer Arbeit von Korn, 2016 wurden im obligatorischen Literaturteil der Arbeit auch Ergebnisse einer Untersuchung von Nachtsheim, 1936 zitiert. Demnach waren Hauskaninchen verschiedener Rassen mit 10,9% deutlich häufiger von Zahn- und Kieferanomalien betroffen als Wildkaninchen mit 1,1%. Unerwähnt in der Arbeit blieb die Tatsache, dass Hans Nachtsheim die 101 Anomalien bei den Rassekaninchen auch nach ihrer Ursache differenzierte. Demnach handelte es sich in fünf Fällen (5%) sicher, in zwei Fällen (2%) höchstwahrscheinlich und in einem Fall (1%) möglicherweise um erbliche Anomalien. Bei drei Tieren (3%) konnte ein genetischer Einfluss sicher ausgeschlossen werden (Nachtsheim, 1936). Die Untersuchungen von Korn, 2016 umfassten auch Deutsche Kleinwidder und Zwergwidder. Ein Befund lautete: „Fast alle Kaninchen, die in dieser Untersuchung von einem Aufbiss oder einer Brachygnathia superior betroffen waren, gehörten einer mittelgroßen bis großen Rasse an […]. So kann belegt werden, dass diese pathologischen Zustände nicht an Zwergrassen mit gedrungenen Schädelformen gebunden sind […].“.

Das „Schlappohr“
Seit einiger Zeit werden vermehrt Zuchtformen des Kaninchens mit hängenden Ohren mit „Qualzucht“ in Verbindung gebracht. Der Vorwurf: auf Grund der Ohrform wären Widderkaninchen prädisponiert für Ohrentzündungen (Otitis externa, Otitis media).

Kötsche & Gottschalk, 1990 beschrieben die Mittelohrentzündung (Otitis media) beim Kaninchen vor allem als Gefolge des ansteckenden Schnupfens oder einer Gehörgangsentzündung. Als eine weitere Form von Mittelohrerkrankungen wurden Parasiten wie Milben angegeben (Otitis parasitaria). Durch das Kratzen an den Ohren können bakterielle Sekundärinfektionen entstehen, die die Hirnhäute betreffen und somit zu schweren Gehirnentzündungen führen. Als Symptome sind „Schiefhalten des Kopfes, taumelnder Gang, Roll- und Wälzbewegungen, Krämpfe und andere zentralnervöse Störungen“ zu beobachten. Diese sind auch typisch für die Enzephalitozoonose, welche durch den ebenfalls parasitär lebenden Erreger „Encephalitozoon cuniculi“ hervorgerufen wird.

In der bereits erwähnten Arbeit von Rheker, 2001 mit Patientendaten über einen Zeitraum vom 1990-1999 spielten Ohrerkrankungen allgemein und „Otitis“ im Speziellen so gut wie keine Rolle. Aus den Rohdaten geht hervor, dass diese nur in den Jahren 1991 und 1993 mit jeweils 1 Tier (0,5%) und 1999 mit 3 Tieren (0,6%) erfasst wurden. In der Übersichtsarbeit von Langenecker et al., 2009 finden sich ebenfalls keine Ohrprobleme, wobei nur Diagnosen mit einer Häufigkeit von > 5% betrachtet wurden.

Reuschel, 2018 stellte in seiner Dissertation fest, dass in der Literatur Studien fehlen würden „die Unterschiede in der Prävalenz von Erkrankungen des Ohres bei Widder- und Stehohrkaninchen belegen.“. Die Dissertation hatte zum Ziel: „das Vorkommen von pathologischen Veränderungen am Ohr in Bezug auf Prävalenzunterschiede zwischen Stehohr- und Widderkaninchen zu untersuchen und die beiden Diagnostika Röntgen und Computertomografie zu vergleichen.“. Der einleitende Satz mit der Information über die Datenbasis für die bildgebende Diagnostik lautet wie folgt: „Die in der klinischen Bildgebung untersuchten Kaninchen stammten ausschließlich aus dem Patientenstamm der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover.“. Damit war das Ziel der Dissertation nicht mehr erreichbar. Oder es hätte anders formuliert werden müssen. In der Zusammenfassung heißt es: „Die vorliegende Arbeit konnte die in der Literatur beschriebene Prädisposition von Widderkaninchen für Ohrerkrankungen belegen.“. Diese Aussage ist falsch. Im Folgenden soll kurz beschrieben werden, wie es zu dieser Feststellung kommt.

Jede statistische Auswertung beginnt mit der Erhebung von Daten, die dafür nötig sind. In der Biostatistik bzw. Medizinischen Statistik handelt es sich dabei um Daten von Individuen. Dabei besteht die Möglichkeit einer Vollerhebung, die aber in der Praxis nicht realisierbar ist oder um die Erhebung einer Stichprobe, die repräsentativ für die Grundgesamtheit ist, wie sie in einer Vollerhebung gewonnen werden könnte. Repräsentativ, also stellvertretend für die Grundgesamtheit, ist eine Stichprobe dann, wenn die charakteristischen Eigenschaften der Stichprobe mit denen der Grundgesamtheit übereinstimmen. Die Größe der Stichprobe, also die Anzahl der Individuen, die stellvertretend für die Grundgesamtheit stehen soll, muss vorher errechnet werden. Es ist möglich, die Menge der Individuen einzugrenzen und diese als Grundgesamtheit anzusehen, dann gelten aber die dadurch gewonnenen Ergebnisse nur eingeschränkt auf die Menge der untersuchten Individuen und lassen sich nicht verallgemeinern (Weiß, 2007).  

Bild 6: Grundgesamtheit und Stichprobe am Beispiel der bildgebenden Untersuchung (CT) in der Dissertation von Reuschel, 2018


In der Arbeit von Reuschel, 2018 in Bezug auf die CT gab es keine repräsentative Stichprobe aus einer Grundgesamtheit (Population). Die Daten beruhten auf einer Auswahl kranker Tiere (Ohren, Zähne, Atemtrakt, Traumata) über einen Zeitraum von knapp sieben Jahren und von diesen wiederum in einer Auswahl von Tieren, von denen eine CT-Aufnahme erstellt wurde (n=109). Nur auf diese kann sich auch eine induktive Statistik beziehen. Ein Rückschluss bzw. eine Verallgemeinerung aus den Daten auf eine Grundgesamtheit von Widderkaninchen ist unzulässig.

Im Gegensatz dazu wäre bei einer repräsentativen Stichprobe ein Rückschluss auf die Grundgesamtheit möglich. Die Begründung für die Feststellung, dass die Kernaussage falsch ist, liegt also schlicht in der Tatsache, dass die Methodik der Arbeit eine verallgemeinernde Aussage nicht zulässt. In der Dissertation gibt es noch weitere, klärungsbedürftige Punkte, die aber auf Grund des grundsätzlichen Problems nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Abschließend sei noch auf die Aussage eingegangen: „Die vorliegende Arbeit konnte die in der Literatur beschriebene Prädisposition von Widderkaninchen für Ohrerkrankungen belegen.“. Im Literaturteil wurde noch festgestellt, dass es keine Studien zu Prävalenzunterschieden bei Stehohr- und Widderkaninchen gäbe. Ob nun Prävalenz, Prädisposition, in der Literatur behauptet oder nicht: Die Dissertation von Reuschel, 2018 hat für eine kleine Auswahl von Kaninchen Unterschiede festgestellt, die sich nicht verallgemeinern lassen. Auf die mikrobiologischen Untersuchungen wird hier nicht näher eingegangen, weil den Tupferproben von den ursprünglich ausgewählten 30 Tieren ohne nähere Begründung weitere 24 von Tieren mit einer nachgewiesenen Otitisproblematik hinzugefügt wurden.  

Am 26./27.10.2019 fand in Untermaxfeld die 34.Widderclubvergleichsschau statt, in der unter anderem 2.223 Widderkaninchen unterschiedlicher Rassen und Farbenschläge ausgestellt und bewertet wurden. Die Bewertung der Tiere erfolgte durch Preisrichter, die auch veterinärmedizinisch ausgebildet werden, um z. B. Zahn- und/oder Ohrerkrankungen erkennen zu können. Für strittige Fälle stand zusätzlich ein Tierarzt zur Verfügung. Mit 2.223 Tieren (1,9%) vertraten diese eine Gesamtzahl von 118.769 der Rassetiere, wie sie im Jahr 2018 an die TGRDEU gemeldet wurden. Für eine repräsentative Stichprobe wären mindestens 383 Tieren für eine statistische Auswertung nötig (Konfidenzniveau 95%, Fehlerspanne 5%). Die Stichprobe war also deutlich größer.

Tabelle 4: Anzahl ausgestellter Widderrassen 2019 im Vergleich zur Anzahl, wie sie für diese Rassen 2018 an die TGRDEU gemeldet wurden

Von allen ausgestellten Tieren wurden aus verschiedenen Gründen 58 Tiere nicht bewertet bzw. von der Beurteilung ausgeschlossen. In einem Fall handelte es sich um eine Zahnmissbildung, in einem weiteren um einen Aufbiss. Bei einem Tier war der Grund Nasenausfluss und ein Tier wurde mit einer feuchten Nase ausgeschlossen. Das heißt, zwei Tiere (0,09%) hatten ein Zahnproblem und zwei Tiere Anzeichen von Schnupfen, wobei eine feuchte Nase auch als Stresssymptom gewertet werden könnte. Bei keinem Tier (0%) wurden Anzeichen für eine Ohrerkrankung festgestellt. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in einer Stichprobe verschiedener Widderkaninchenrassen (n=2.223; 1,9% aller Tiere, die im Rahmen des TGRDEU-Programms 2018 erfasst wurden) im Jahr 2019 kein Fall einer Ohrerkrankung und zwei Fälle (0,09%) von Zahnerkrankungen festgestellt wurden. Dass widerspricht Behauptungen über die Prädisposition von Widderkaninchen für Ohrerkrankungen in verschiedenen Veröffentlichungen, die anhand einer Basis von vorausgewählten, kranken Tieren getroffen wurden. Man könnte einschränkend anmerken, dass es sich bei Ausstellungstieren auch um eine Vorauswahl handelt, allerdings lässt sich aus allen vorliegenden Daten schlussfolgern, dass auch Tiere mit Erkrankungen vorgestellt, aber dann eben aus Bewertungen ausgeschlossen wurden (n=58; 2,6%).

Ergänzende Betrachtungen
Statistische Auswertungen sind in vielen Bereichen, so auch der Medizin, unabdingbare Werkzeuge, um z. B. Ursachen für verschiedene Erkrankungen auf die Spur zu kommen. Sind Statistiken fehlerhaft, können demzufolge auch Schlussfolgerungen für Krankheitsursachen falsch sein. Daraus folgt, dass Behandlungen oder prophylaktische Maßnahmen falsch eingesetzt werden, was letztlich zu Lasten der Tiere geht. Kritik an wissenschaftlichen Arbeiten mögen zu einer verletzten Ehre führen, kann aber hilfreich sein um Fehler zu vermeiden.

Dazu ein Beispiel für den Menschen vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V., 2020: „Statistisch gesehen erkrankt jedes zweite europäische Kind im 1. Lebensjahr mindestens einmal, bis zu seinem 7. Lebensjahr hat hochgerechnet sogar jedes Kind mindestens eine akute Mittelohrentzündung durchgemacht. Danach wird die Otitis media seltener, kann aber grundsätzlich in jedem Lebensalter auftreten.“. Eine genetische Disposition des Menschen für Ohrerkrankungen ist nicht auszuschließen, wahrscheinlicher sind wohl aber andere Faktoren, die eine Erkrankung begünstigen. Trotz seiner Ohrform ohne Knick und ausreichender Belüftung leidet also auch der Mensch nicht selten an Ohrentzündungen.

Es existieren mittlerweile sehr viele Arbeiten, die sich mit Erkrankungen von Hauskaninchen beschäftigen. Je nach Gegenstand bzw. Ziel werden anhand von Statistiken Merkmale ausgewertet und entsprechend interpretiert. Das können sogenannte „Case studies“ sein (Fallbeschreibungen für einzelne Tiere), Auswertungen zu Krankheiten allgemein (z. B. Rheker, 2001; Langenecker, 2009), Studien zu speziellen Themen wie Zahnerkrankungen (z. B. Harcourt-Brown, 2006; Glöckner, 2002) oder Ohrerkrankungen (Reuschel, 2018).

Viele Arbeiten sind sehr interessant, aber nicht geeignet, allgemeine Aussagen für Hauskaninchen zu treffen. Das stellt keine Herabwertung dieser Arbeiten dar, sondern nur eine Beurteilung, ob sie für eine Argumentation geeignet sind, um z. B. die Zucht von Widderkaninchen als „tierschutzrelevant“ oder gar als „Qualzucht“ zu bezeichnen. Vor allem von Wissenschaftlern darf dies erwartet werden.
 
Seit einiger Zeit wird von Tierärzten die Computertomographie (CT) als unabdinglich bezeichnet, um Otitiden bei Widderkaninchen zu erkennen. Eigentlich sollte ein Tierarzt die Anzeichen von Otitis bei einem Widderkaninchen ohne bildgebende Verfahren wie CT diagnostizieren können. Sind Anzeichen für eine solche Erkrankung vorhanden, wird, neben dem Säubern der Gehörgänge, mit Antibiotika behandelt. Ein CT gewinnt somit erst dann an Bedeutung, wenn die Behandlung nicht anschlägt und ein operativer Eingriff in Erwägung gezogen werden muss. Der Nachweis von Zerumen im CT („Ohrenschmalz“ bzw. in der CT-Aufnahme eine Masse mit einer höheren Dichte als Luft) per se ist kein Nachweis für eine Ohrentzündung, weil die Menge auch vom Individuum abhängig ist. Bis zu einem gewissen Grad ist eine bestimmte Menge Zerumen gesundheitsfördernd, weil es die Haut anfeuchtet und auf Grund in ihm enthaltener Substanzen vor einen Bakterienbefall schützt. Es umhüllt abgestorbene Hautzellen, Haare sowie Schmutzpartikel und transportiert diese nach außen (Pschyrembel, 2002). Dies geschieht üblicherweise durch das „Putzen“ der Ohren, also dem Entlangstreichen der Ohren mit den Pfoten. Übermäßiges Kratzen vor allem am Ohrgrund kann auf ein Problem hindeuten.

Die Widerstandskraft des Organismus gegen parasitäre und bakterielle Erreger wird als „Immunsystem“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um komplexes System von Abwehrmechanismen des Körpers gegen pathogene Erreger (siehe auch Rühle, 2019 Teil 1 und Teil 2). Von Ewringmann, 2010 wurde im Zusammenhang mit dem Kaninchenschnupfen (Rhinitis contagiosa cuniculi) „Stress“ als immunsupprimierender Faktor für den Ausbruch klinischer Symptome erwähnt.  Stressoren seien z. B. „Transporte, neue Partnertiere, unausgewogene Fütterung, feucht-kalte oder schwüle Witterungsverhältnisse. Erkrankungen werden besonders in den Wintermonaten beobachtet, während sich die Symptomatik in der wärmeren Jahreszeit meist deutlich bessert oder verschwindet.“. Erkrankungen des Atmungsapparates und insbesondere Schnupfen werden häufig als Auslöser einer Otitis beschrieben (Eckart et al., 2017).

Mit dem Erstarken des Tierschutzes und der zunehmenden Haltung von Kaninchen als Heimtier, verbunden mit alternativen Fütterungsmethoden, die den Bedarfen von Kaninchen an Nähr- und Wirkstoffen nicht mehr gerecht wurden, nahm auch die Krankheitsanfälligkeit dieser Tiere zu. Ein Paradebeispiel dafür ist die Enzephalitozoonose (EC), welche durch den parasitär lebenden Erreger „Encephalitozoon cuniculi“ hervorgerufen wird. Der Erreger ist seit 1922 bekannt und spielte in der Kaninchenzucht eine untergeordnete Rolle, bei Wildkaninchen in Deutschland wurde er noch nicht nachgewiesen. Der Immunstatus des Wirts scheint für den Ausbruch der Krankheit eine wesentliche Rolle zu spielen (Sieg, 2014). Obwohl mittlerweile, je nach Quelle, bis zu 90% der Heimkaninchen den Erreger in sich tragen, erkranken infizierte Tiere nicht automatisch an EC. Sowohl die zelluläre als auch die humorale Immunantwort sind an der Bekämpfung von E. cuniculi im Organismus beteiligt, wobei die zelluläre Immunreaktion eine zentrale Rolle zu spielen scheint (Sieg, 2014).

Die bereits erwähnte Arbeit von Mullan & Main, 2006 liefert einen Ansatz dafür, wie man eine sinnvolle Studie durchführen kann, um a) einen Vergleich auf Grundlage einer zufälligen Stichprobe durchzuführen (wenn auch die Stichprobengröße in dieser Arbeit zu klein war) und b) wie man Hintergrundwissen zur Entstehung einer Otitis erlangen kann. Das Durchschnittsalter der Kaninchen in der Dissertation von Reuschel, 2018 betrug 4,5 Jahre und es stellt sich die Frage, ob tatsächlich die Rasse ursächlich war oder ob eventuell Alter, Immunsystem und somit Haltung und Ernährung eine entscheidende Rolle für die Empfänglichkeit für Mittelohrentzündungen spielen. Mullan & Main unterschieden zudem Widderkaninchen in Rassezucht-, Heimtierzucht und Mischlingstiere – diese Differenzierung fehlt bei Reuschel, 2018 wohl auch auf Grund der retrospektiven Auswertung von CT-Aufnahmen. In der Arbeit von Mullan und Main überwog die Anzahl der gehaltenen Tiere mit „Schlappohren“ (64%).

Zusammenfassung
Bemühungen verschiedener Interessenvertreter zielen seit einiger Zeit darauf ab, bestimmte Zuchtformen des Kaninchens als "tierschutzrelevant" zu beurteilen bzw. als "Qualzucht" zu bezeichnen. In dem vorliegenden Beitrag wurde auf verschiedene Fakten eingegangen, die sich mit diesem Problem beschäftigen. Zusammenfassend lässt sich folgendes feststellen:

  1. die Definition "Züchten" der "Sachverständigengruppe Tierschutz und Heimtierzucht" im "Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft" (BMEL) ist zu vage, um zwischen Rassekaninchenzucht und Vermehrung zu unterscheiden
  2. die "Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz" (TVT) sieht Zuchtformen von Rassekaninchen als "tierschutzrelevant" an, die seit über einem Jahrhundert gezüchtet werden und von der "Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung" im BMEL im Rahmen der Dokumentation tiergenetischer Ressourcen in Deutschland in einer Roten Liste geführt werden
  3. Zwergformen des Europäischen Wildkaninchens finden sich auch in der Natur
  4. "Zuchtfehler" wie Letalfaktoren werden in der Rassekaninchenzucht selektiert, weil sie dem Zuchtergebnis nicht förderlich sind
  5. Gelegentlich auftretende Gendefekte können nicht als Problem einer gesamten Population gewertet werden
  6. obwohl Themen wie Zwergformen des Kaninchens, runde Köpfe, verkürzte Nasen und hängende Ohren in vielen wissenschaftlichen Arbeiten untersucht wurden, konnte ein Nachweis der behaupteten Prädisposition solcher Tiere für bestimmte Erkrankungen nicht erbracht werden (Stand 03/2020)
  7. in Bezug auf Zahnerkrankungen wiesen Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeiten nach, dass es keinen Zusammenhang von Zwergkaninchen oder solchen mit runden Köpfen mit Zahn- bzw. Gebisserkrankungen gibt
  8. häufig zitierte Quellen als vermeintliche Bestätigung für Behauptungen sind auf Grund der Methodik für eine Verallgemeinerung der Ergebnisse auf Populationen von Zuchtformen des Kaninchens ungeeignet
  9. der allergrößte Teil statistischer Auswertungen in wissenschaftlichen Arbeiten von Tierärzten zu speziellen Erkrankungen von Kaninchen basiert auf einer Vorauswahl von an bestimmten Krankheiten leidender Tiere als Stichprobe, die nicht repräsentativ für eine Grundgesamtheit sind
  10. wissenschaftliche Arbeiten, die eine Vorauswahl aller, in einer Klinik vorgestellten, Tiere auswerten, bestätigen nicht die Arbeiten, welche spezielle Erkrankungen auswerten
  11. die Auswertung einer großen Stichprobe von Rassezuchtkaninchen, in diesem Fall Widderkaninchen ergab keine Anzeichen für eine Prädisposition dieser Rasse für Gebiss-, Zahn- oder Ohrerkrankungen
  12. Bemühungen, Zuchtformen des Kaninchens als Ursache für Erkrankungen verantwortlich zu machen, können die Suche nach den tatsächlichen Ursachen behindern
  13. Erkrankungen, die ausgewachsene Kaninchen betreffen, sind in der Regel nicht der Zuchtform bzw. genetischen Ursachen zuzuordnen, sondern sollten als erworben angesehen werden
  14. die wichtigsten Ursachen nicht-viraler Erkrankungen stellen, neben der Herkunft des Tieres ("Erblast" aus unkontrollierten Vermehrungen), die Haltung und/oder Ernährung der Tiere dar
  15. von jedem Tierarzt sollten bei Erkrankungen der Tiere unvoreingenommen der mögliche Immunstatus des Tieres durch Fragen nach der Haltung und Ernährung der Tiere festgestellt werden
  16. medizinische Technik wie Röntgen und CT können die Ursachenfindung für Erkrankungen unterstützen, aber nicht ersetzen.

Bereits erschienene Beiträge in diesem Blog zum Thema "Qualzucht":

Qualzucht
https://kaninchenwuerdenwiesekaufen.blogspot.com/2020/08/qualzucht.html

Qualzucht 2 - Aufsätze und die Statistik
https://kaninchenwuerdenwiesekaufen.blogspot.com/2020/09/qualzucht-2-aufsatze-und-die-statistik.html

Qualzucht 3 - Bakterien, Pilze und Schlappohren
https://kaninchenwuerdenwiesekaufen.blogspot.com/2020/10/qualzucht-3-bakterien-pilze-und.html

Qualzucht 4 - Brachygnathia superior
https://kaninchenwuerdenwiesekaufen.blogspot.com/2020/10/qualzucht-4-brachygnathia-superior.html

Qualzucht 5 - Brachygnathia superior und Empirische Evidenz
https://kaninchenwuerdenwiesekaufen.blogspot.com/2021/01/qualzucht-5-brachygnathia-superior-und.html


Literaturverzeichnis
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